Den farbenprächtigen Mineralien verdankt das Waldviertel die Bezeichnung „Kristallviertel“. Das Waldviertel ist der Rest eines ehemaligen Hochgebirges. Durch die Erosion vieler Jahrmillionen liegt heute das Innere dieses Gebirges im Waldviertel an der Oberfläche. Besonders häufig treten Adern mit Quarzen (Siliziumoxyd) in verschiedenen Farbvariationen auf, wie klarer Bergkristall, trüber Milchquarz, bräunlicher Rauchquarz oder violetter Amethyst. Kulturgeschichtlich sind die Waldviertler Quarze von großer Bedeutung, da sie seit Jahrhunderten den wichtigsten Rohstoff für die regionale Glasindustrie darstellen.
Das Mineralienschaudepot
Seit dem Jahr 2019 wurde in fünf Räumen der ehemaligen Möbelfabrik, heute Depot 2 des Krahuletz-Museums (Museumsgasse 6), ein Mineralienschaudepot eingerichtet, dessen Entstehung großteils auf das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter Anton Rauscher und Prof. Fritz Steininger zurückgeht. Zurzeit sind weit über 7.700 Mineralarten und 1.500 Gesteinsproben aus dem Waldviertel, dem Dunkelsteiner Wald- und Mühlviertel sowie aus der überlagernden Molassezone in der Sammlung verwahrt und werden teilweise in den Schaudepotvitrinen präsentiert.
Das Mineralienschaudepot kann ganzjährig jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 16 Uhr besucht werden.
Amethyst
In den Kristallklüften von Maissau finden wir verschieden gefärbte Quarze. Die violette bis blaue Farbe des Quarzes wird durch Störungen (Verunreinigungen) im Bergkristallgitter erzeugt.
Diese Farbvariante wird als Amethyst bezeichnet. Beim Maissauer Vorkommen mit seiner typischen Farbbänderung (weißer Quarz, brauner Rauchquarz und violetter Amethyst) sind die Kristalle miteinander verwachsen, nur die Spitzen der Kristalle sind als Kristallkappen ausgebildet.