Ob Wäschermädel, Salamiverkäufer oder Täublingsgretl, Bandlkramer oder Leiermann – sie alle treten uns in der diesjährigen Sonderausstellung des Krahuletz-Museums als Porzellan gewordenes Klischee entgegen. In der Sonderausstellung „Bandlkramer und Leiermann. Die Porzellansammlung Edgar Niemeczek“ dreht sich alles um die „Wiener Typen“ und andere Darstellungen aus dem „gemeinen“ Volk – Berufsbilder der urbanen Unterschicht, nostalgisch verklärte Armut in zartweißem Porzellan. Diese Typen stellten ein beliebtes Sujet der Druckgrafik ab dem 16. Jahrhundert dar – zunächst in Paris, dann in anderen europäischen Hauptstädten wie London oder Wien. Vor allem in Wien fand ihre Darstellung aber auch Eingang in die Porzellankunst ebenso wie in die Fotografie: Die Wiener Porzellanmanufaktur produzierte in ihrer frühen Glanzzeit im 18. Jahrhundert 65 Figurentypen verschiedener Wiener Originale, die auch in den späteren Jahrhunderten immer wieder neu aufgelegt wurden – vom Schokoladenmädchen über die Maronibraterin bis zum Sesselflicker.

Den musikalischen Hintergrund der Ausstellung bilden die Kaufrufe, die charakteristischen Anpreisungen der Standler, Krämer und Krämerinnen, die den Soundtrack des Stadtlebens anno dazumal bildeten. Ergänzt wird die Präsentation außerdem durch ein „Niederösterreichisches Original“: der „Bandlkramer“ aus dem Traismaurer Krippenspiel wird in der Ausstellungssaison 2024 seinen ersten großen Auftritt nördlich der Donau feiern.

Der Sonderausstellung wird am Freitag, dem 3. Mai 2024, um 18 Uhr eröffnet.