Die Archäologie war eine der großen Leidenschaften des Johann Krahuletz.

Er konnte aus jeder Ortschaft der Umgebung Funde bergen. Seine „Lieblingsfundstellen“ waren der Vitusberg bei Eggenburg und die Heidenstatt bei Limberg.

Krahuletz legte damit den Grundstein für eine der bedeutendsten und umfangreichsten urgeschichtlichen Sammlungen in Ostösterreich.

Die ältesten Funde stammen aus der Altsteinzeit. Der Bogen spannt sich durch die gesamte Ur- und Frühgeschichte bis in das Frühmittelalter. Hinterlassenschaften aus dem Mittelalter und der Neuzeit runden die kulturelle Entwicklung der Region ab.

Die „Jurte“ vom Grubgraben

Die Menschen der Altsteinzeit lebten als Jäger und Sammler in der niederösterreichischen Tundra. Bei Ausgrabungen im Grubgraben bei Kammern in der Nähe von Krems wurden Überreste einer ca. 19.000 Jahre alten Behausung gefunden. Im Krahuletz-Museum ist ein Modell dieses einmaligen Befundes zu sehen.

Tongefäße der Lengyel-Kultur

Die Lengyel-Kultur der mittleren Jungsteinzeit, etwa 4800 – 3000 v. Chr., zeichnet sich durch eine Vielfalt an Keramikgefäßen, die durchwegs bunt bemalt waren, aus. Vorherrschend waren die Farben rot, weiß und gelb. Neben großen Töpfen zur Vorratshaltung kannte man schon feinwandiges Tafelgeschirr, wie verschiedene Schalen und Becher. Markant sind vor allem große flache Schüsseln auf hohen röhrenförmigen Tonfüßen.

Zaumzeug von Mödring

Das „Zaumzeug von Mödring“ ist eine der Ikonen der Waldviertler Frühgeschichtsforschung und ein für Österreich einzigartiges Fundstück. Es handelt sich um ein bronzenes Zaumzeug mit Zügelketten aus der römischen Kaiserzeit, das im Winter 1909 auf 1910 beim Kienstockgraben in Mödring bei Horn entdeckt wurde. Wenig später konnte Johann Krahuletz das Stück fürs Museum erwerben. Im Jahr 1999 konnte das Museum von einem Sammler dazugehörige Stücke ankaufen. Interessanterweise liegt die Hauptverbreitung dieser Art von Pferdegeschirr in Südschweden, der Mödringer Fund deutet eine hohe Mobilität einzelner Bevölkerungsteile während der Römischen Kaiserzeit an.

Aquamanile

Bei diesem Objekt handelt es sich um ein Gefäß in Form eines Pferdes, das im 13. Jahrhundert zum Händewaschen bei Tisch diente. Im Mittelalter aß man üblicherweise mit den Fingern; Gabeln wurden nicht benutzt, da sie als Werkzeuge des Teufels galten. Um die Hände nach dem Essen reinigen zu können, stellte man in wohlhabenden Haushalten Aquamanile (lat. „Handwäscher“) auf die Tische.